Zur Inspiration, fürs bessere Business und zum Schmökern: 5 Buchtipps für
Hospitality-Profis

10 Dezember 2024

Ob für ruhigere Tage im Januar, als gutes Geschenk für Kollegen und Mitarbeitende oder fürs Immer-mal-wieder-Nachschlagen: Wir empfehlen euch diese 5 aktuellen Bücher mit
Hospitality-Bezug.

1.

Was Gäste glücklich macht  

von Katerina Vetter Kapagiannidou  
 

Wer bei diesem Buchtitel nicht hellhörig wird, kann ja gar kein guter Gastgeber sein. Die Autorin Katerina Vetter Kapagiannidou ist es auf jeden Fall: Sie betreibt in Berlin-Mitte seit vielen Jahren einen kleinen Feinkostladen mit dem schönen Namen „Von und zu Tisch“ und verkauft dort nicht nur allerhand Leckeres, hausgemacht und liebevoll selektiert, sondern empfängt dort auch gerne Gäste. Sie ist obendrein Kommunikationsexpertin mit viel Agenturerfahrung. Das alles hat sie jetzt in einem dicken Buch zusammengetragen, das viele wertvolle Tipps an die Hand gibt, worauf es ankommt, damit ein gastlicher Anlass gelingt. Wie „baut“ man einen guten Tisch? Welche Gestaltungsdetails empfiehlt sie? Das gliedert sie nach Familie, Arbeit, Freunde, Gesellschaft (größere Gruppe), Date und kleinen Gästen, also Kindern. Primär hat sie es für private Gastgeberinnen und Gastgeber geschrieben, aber das ist egal. Nein, ist es eigentlich nicht, es ist sogar sehr gut so, weil in ihren Tipps und Tricks viel Persönliches mitschwingt, wie sie es macht, was aus ihrer Erfahrung gut ist (und womit sie selbst schon auf die Nase gefallen ist). Das, was Gäste auch im Restaurant und in der Bar schätzen, die Nähe, die Individualität, schwingt überall mit. Zu jedem Kapitel gibt es sowohl Rezepte für passende Speisen als auch Ideen für Getränke vom alkoholfreien „Rote-Bete-Apéro“ über selbstgemachten Quittenlikör bis hin zu Cocktails. Dazu gibt es Statements von Profi-Gastronomen wie Tohru Nakamura oder Janina Atmadi. Und wer noch mehr Tipps möchte: Die Autorin ist im Zeit-Podcast „Smarter leben“ zu Gast.

 

EMF Verlag 2024, 256 Seiten, 40 Euro   

Was Gäste glücklich macht, Katerina Vetter Kapagiannidou, INNENANSICHT

2.

Tasteful – New Interiors for Restaurants and Cafés  

von Gestalten (Hrsg.) 
 

Der beste Weg, sich inspirierende, innovativ gestaltete gastronomische Räume anzuschauen, ist natürlich, selbst hineinzugehen, Platz zu nehmen, zu essen und zu trinken und Gast zu sein. Was freilich nur in eingeschränktem Maße geht. Reisen ins Ausland – oder auch nur mal in eine andere deutsche Stadt – kosten Zeit und Geld, und viele Gastronomen kommen aufgrund dünner personeller Decken kaum dazu, sich groß vom eigenen Betrieb zu entfernen. Dann kommt der zweitbeste Weg ins Spiel: Bücher, die gutes Gastrodesign zeigen. Der Berliner Gestalten Verlag ist hierfür schon seit Jahren eine sichere Bank und kann immer wieder mit schönen Publikationen überzeugen. 2024 erschien „Tasteful“, eine bildstarke Reise zu Konzepten in der ganzen Welt. New York und Tiflis, Kyoto und Jaipur, Almaty und Berlin – insgesamt über 50 Beispiele werden in Bild und Wort vorgestellt. Da wäre zum Beispiel das opulente Restaurant-Bar-Konzept „Carlotta“ in London, im Kontrast dazu das minimalistische Glashaus „Äng“ mitten in der schwedischen Landschaft – und mit poppigen Farben und etwas promiskuitiv kommt die Bar „Naked and Famous“ in Sevilla daher.

 

Gestalten Verlag 2024, 256 Seiten, 50 Euro 
 

p.22 Alessandro Paderni, Visual Display VD, Tasteful, gestalten 2024

3. 

Die Zukunft der Gastro 


von Jan Scheidsteger und Oliver Leisse
 

Mit nicht weniger als der Zukunft der Gastronomie – sagt der Titel ja schon – beschäftigt sich dieses neue Buch aus dem dfv Fachverlag, dem Verlag für (gastronomische) Fachbücher in Deutschland. Die Autoren sind Jan Scheidsteger, gelernter Koch und langjähriger Gastropraktiker, der zudem als Trainer, Berater und Speaker in der Hospitality tätig ist. Co-Autor Oliver Leisse ist Zukunftsforscher. Grob ist das Buch in Gestern, Heute, Morgen und Übermorgen gegliedert: Was kann die Hospitality aus ihrer Vergangenheit an Werten und Qualitäten mitnehmen, was gehört ausgemustert? Wo stehen wir heute – welche Wünsche und Bedürfnisse haben die Gäste, welche Arten von Gästetypen gibt es? Weiter in die nahe Zukunft, das Morgen: Welche Fähigkeiten und Qualitäten brauchen Gastgeber und ihre Konzepte, um sich in einem immer differenzierteren und schwierigeren Markt zu behaupten? Kämpferisch, kontrolliert und künstlerisch sind drei Eigenschaften, die Autoren hier maßgeblich sehen – und was sie damit meinen, legen sie in abwechslungsreicher Form dar, die das Buch insgesamt gut zu lesen und zu nutzen machen. Mal gibt es einen Dialog, mal ein Erklärstück, dann wieder ein Praxisbeispiel oder einen Exkurs in andere Branchen. Man kann, man muss dieses Buch aber nicht von vorne bis hinten lesen, sondern kann springen, ein- und aussteigen, es immer mal wieder zu Hand nehmen, ganz nach Gusto. Zum Schluss wird es besonders spannend, wenn es ums „Übermorgen“ geht: Hier werden verschiedene Szenarien vorgestellt, wie Gastronomie z.B. im kommenden Jahrzehnt aussehen könnte. Nämlich als in Wohnzusammenhänge integriert, als Hub für Foodproduktion oder als bewusstseinserweiternder Ort. Und ganz zum Schluss gibt es Tipps, wie man sich auf den Weg gemacht.

 

dfv Verlag 2024, 290 Seiten, 38 Euro 

 

4.

Die Wirtinnen 

von Silvia Pistotnig  


 

Ein Buchtipp mit etwas Branchenbezug für Romanfans: Ort des Geschehens ist ein Gasthaus mit Fremdenzimmer in einem kleinen Dorf bei Klagenfurt in Kärnten. Eine beliebte Urlaubsregion und denken wir an die Wirtshäuser Österreichs, haben wir vermutlich zünftige Esskultur und herzliche Gastgeber vor Augen. Die Autorin Silvia Pistotnig zeichnet ein weniger verklärtes Bild: Die Gastgeberinnen sind zwei Frauen, Johanna und ihre Tochter Marianne. Johanna wuchs in armen Verhältnissen im Wien zwischen den Weltkriegen auf und führte den Betrieb nach dem Tod des Mannes weiter, Tochter Marianne wuchs quasi in ihren Beruf hinein, obschon sie keine ausgesprochene Gastgeberin ist – umso besser kennt sie sich mit Zahlen und Buchhaltung aus. Gertrud, wiederum ihre Tochter, hat nicht vor, den Betrieb in dritter Generation fortzuführen, spielt lieber Fußball und kann die Sommergäste des Hauses nicht besonders gut leiden. Drei Frauen, drei Perspektiven und eine erzählte Zeit, die sich über Jahrzehnte erstreckt. Kurze Kapitel aus der jeweiligen Personensicht, in lebendiger Sprache, machen das Buch kurzweilig und – trotz der manchmal tristen, manchmal tragischen Szenen – unterhaltsam. Wer selbst im Gastgewerbe tätig ist, wird sich in so manchem wiederfinden und verstanden fühlen, kann aber auch so einiges mitnehmen: wie man sich durchbeißt oder unkonventionelle und pragmatische Lösungen findet zum Beispiel. Ein „Anti-Heimatroman“ und ein ungeschminkter Blick auf die Welt hinter dem Tresen und in der Küche eines scheinbar ganz normalen Wirtshauses.  


 

Elster & Salis Verlag, 360 Seiten, 24 Euro 

5.

The Hospitality Mentality


von Josh Liebman

 

Das (nord-)amerikanische Verständnis von Gastfreundschaft wird mithin ja als ganz anders beschrieben als das hiesige: selbstverständlicher, direkter, professioneller, manchmal vielleicht aber auch ein bisschen oberflächlicher? Lassen wir doch einen echten Profi jenseits des großen Teichs zu Worte kommen: Josh Liebman hat seinen Bachelor in „Theme Parks and Attractions Management“ gemacht (welch wundervoller Abschluss) sowie in Hospitality und Tourismus. Er hat  ebenso für die Parks von Walt Disney gearbeitet wie für große Hotelketten und kennt sich mit der „Gastwelt“ somit bestens aus. Welche Haltung, welchen Spirit braucht man also, um in der Hospitality zu reüssieren und Gäste glücklich zu machen? Man muss antizipieren können, was Gäste erwarten und wünschen, sagt Liebman und erklärt, wie es geht. Ebenso, wie man einen echten Wow-Moment (übrigens auch ohne kostspielige Achterbahn) schafft, Mitarbeitende am Gast stärkt sowie Gästefeedback nutzt, um – und das ist ihm besonders wichtig – noch mehr Loyalität aufzubauen. Mit Beispielen und Dialogen aus der beruflichen Praxis macht der Autor es noch griffiger. Und keine Angst: Für die Sprache, die Liebman verwendet, braucht man keinen Abschluss in Anglistik.

 

Erschienen 2024, 254 Seiten, ca. 18 Euro  


 

Der Autor im Gespräch über sein Buch:  

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