Darum ging es im Workshop „New Work in der Hospitality“ der Deutschen Barkeeper-Union e.V. (DBU), geleitet von Dominique Maria Krauss und präsentiert von SIP. Als Roadshow fand er in fünf Städten statt – Hamburg, Köln, München, Stuttgart und Dresden. Beim Termin in der Dresdener „Pinta Cocktailbar“ war unser Editorial Head Jan-Peter Wulf dabei und hat seine 7 „key learnings“ mitgebracht. Hier sind sie.
1. New Work ist Freiheit, Selbstverwirklichung, sinnvolle Arbeit, Entwicklung und soziale Verantwortung
New Work ist ein schillernder Begriff. Doch was bedeutet er überhaupt? Eine spontane Umfrage unter den Workshop-Teilnehmenden ergibt: Ihnen fallen „Arbeitsklima“, „Motivation“, „Zukunft“, „Sinn“ oder „Entwicklung“ ein, wenn sie an New Work denken. Aber auch „Digitalisierung“, „Branding“ (als Arbeitgebermarke) oder „neue Strukturen“.
Der Begründer der New-Work-Bewegung ist der Austro-Amerikaner Frithjof Bergmann (1930-2021, übrigens in Sachsen geboren). Er erforschte, was Berufstätige, unter anderem Arbeitende in den US-Autofabriken, „wirklich wirklich wollen“. Daraus leiten sich fünf Grundbedürfnisse im Sinne des „New Work“ ab:
- Freiheit
- Selbstverwirklichung
- sinnvolle Arbeit
- Entwicklung
- soziale Verantwortung
Bezieht man diese fünf Punkte nun auf das Arbeiten in der Hospitality, wird schnell klar: Viele Beschäftigte wären wohl schon froh, wenn sie an zwei oder drei der Punkte einen Haken setzen könnten. Ein Workshop-Teilnehmer erklärte, in seiner Ausbildung noch die berüchtigten Teller erlebt zu haben, die bei dicker Luft, Stress und Ärger durch die Küche flogen. Ein anderer Workshop-Teilnehmer berichtete, das Restaurant, in dem er nebenberuflich jobbt, bestelle noch per Fax … also: Wie kommen Unternehmen und Teams nun zu mehr New Work?
Das Thema New Work triggert, weil es disruptiv ist. Es bricht in bestehende Wertvorstellungen ein und zeigt dir ganz andere Perspektiven auf.
Dominique Maria Krauss
2. New Work kann nicht per Schablone, sondern nur individuell gezeichnet werden
Wie soll das neue Arbeiten im Betrieb nun konkret aussehen? Eine Daumenregel oder einen Masterplan dafür gibt es nicht. So individuell die Hospitality, so individuell das jeweilige Konzept! Zur Lösung komme man über Fragen, die man sich im Rahmen der Kulturentwicklung stellt, so Krauss. Sie hatte einige mitgebracht:
- Was wollen wir beibehalten?
- Was gibt uns Sicherheit?
- Was definiert uns im Kern?
- Wohin möchten wir uns entwickeln?
- Welche Aspekte von New Work wollen wir bei uns integrieren?
- Welche Veränderungen und Neuerungen streben wir an?
- Was vom Bestehenden wollen wir loslassen?
- Wie verbinden wir alte und neue Kulturelemente?
- Wie gestalten wir konkret den Prozess der Kulturentwicklung?
Fragen über Fragen. Und die Antworten darauf? Können zum Beispiel in einem „Guide of Conduct“ festgehalten werden.